IGP Pays d’Hérault 2007, Grange des Pères, Laurent Vaillé

IGP Pays d’Hérault 2007, Grange des Pères, Laurent Vaillé

Grange des Pères ist ein Name, der unter Weinliebhabern, Sammlern und Sommeliers auf der ganzen Welt wie eine geflüsterte Legende klingt. Gegründet vom verstorbenen Laurent Vaillé im Jahr 1989 in den rauen und malerischen Hügeln bei Aniane, im Herzen des Languedoc, hat sich dieses Weingut zu einem der gefeiertsten Kult-Weingüter Frankreichs entwickelt. Was als ein ruhiges, fast trotziges Unterfangen ausserhalb der grossen Traditionen von Bordeaux und Burgund begann, ist zu einem Massstab dafür geworden, was südfranzösischer Wein anstreben kann – komplex, langlebig und ein tiefer Ausdruck seines Ortes.

Laurent Vaillé, ein ausgebildeter Physiotherapeut mit einer unstillbaren Neugier für Wein, wurde nicht in eine Winzerfamilie geboren. Dennoch wurde er von einigen der grössten Namen der Branche betreut: Eloi Dürrbach von Domaine de Trévallon, Gérard Chave von Jean-Louis Chave und dem legendären Didier Dagueneau. Diese Einflüsse prägten Vaillés Philosophie: eine Hingabe zu niedrigen Erträgen, akribische Weinbergspflege und minimale Eingriffe im Keller. Vor allem suchte er Reinheit und Eleganz in einer Region, die oft von volumenorientierter Produktion dominiert wird.

Das Gut umfasst nur 11 Hektar, bepflanzt auf einer Mischung aus Kalksteingeröll und Ton-Kalk-Böden in Höhenlagen. Von Anfang an entschied sich Vaillé, ausserhalb des etablierten Appellationssystems zu arbeiten. Grange des Pères ist offiziell ein IGP-Wein (Indication Géographique Protégée) und weigert sich, den AOC-Vorschriften zu entsprechen, um die kreative Freiheit zu bewahren. Diese Entscheidung, einst als rebellisch angesehen, ist Teil der Mystik der Domaine geworden.

Die Rotweine sind das Herzstück des Ruhms des Gutes. Eine Assemblage aus Syrah, Mourvèdre und Cabernet Sauvignon (ja, im Languedoc!), mit gelegentlichen Zugaben von Counoise oder anderen lokalen Sorten, kombiniert der Grange des Pères Rouge Kraft und Finesse in erstaunlicher Harmonie. Er ist strukturiert und doch geschmeidig, dicht und doch beschwingt, mit Noten von dunklen Früchten, Garrigue, Leder und Graphit, die sich über Jahre der Reifung entfalten. Die Weine werden mit einheimischen Hefen vergoren, in Eichenfässern (meist gebraucht) ausgebaut und ohne Filtration abgefüllt – ein Ansatz, der den Weinberg klar sprechen lässt.

Der Weisswein, Grange des Pères Blanc, ist nicht weniger bemerkenswert. Eine Assemblage aus Roussanne, Marsanne und gelegentlich Chardonnay, ist er reich und texturiert und zeigt eine burgundische Eleganz mit mediterraner Wärme. Mit der Zeit entwickelt der Wein Nuancen von Honig, Kräutern und gerösteten Nüssen.

Die Mengen sind äusserst begrenzt – insgesamt weniger als 30.000 Flaschen pro Jahr – und die Nachfrage übersteigt regelmässig das Angebot. Die Weine werden erst freigegeben, wenn Vaillé (und nach seinem Tod im Jahr 2021 seine Familie) sie für bereit hält, was ihre Anziehungskraft weiter erhöht. Diese Knappheit, kombiniert mit beständigem Kritikerlob und nahezu universeller Verehrung, hat Grange des Pères zu einem fast mythischen Status verholfen. Kritiker wie Jancis Robinson und Bettane & Desseauve haben die Weine des Gutes wiederholt als zu den grössten in ganz Frankreich gehörend hervorgehoben, nicht nur im Süden.

Aber jenseits der Bewertungen und des Kultstatus geht es bei Grange des Pères um Authentizität. Jede Flasche spiegelt die wilde Unabhängigkeit, Bescheidenheit und Vision von Laurent Vaillé wider – einem Mann, der es wagte, Konventionen in Frage zu stellen und dabei neu definierte, was das Languedoc sein könnte. Heute wird die Domaine unter der sorgfältigen Obhut seiner Familie weitergeführt, die dieselben Prinzipien der Integrität und Exzellenz hochhält, die ihr Erbe geformt haben.

Für diejenigen, die das Glück haben, ihn zu erleben, ist Grange des Pères mehr als ein Wein – es ist eine Geschichte von Leidenschaft, Risiko und dem Streben nach Grösse, verwurzelt in den sonnenverwöhnten Hügeln Südfrankreichs.